Kaninchen sind bewegungsfreudige Tiere. Sie brauchen täglich mehrere Stunden Auslauf, auch wenn sie in der Wohnung leben. Idealerweise haben die Tiere dafür einen abgetrennten Bereich zur Verfügung oder dürfen sogar frei durchs kaninchensichere Zimmer hoppeln.
Dabei setzen sie natürlich immer wieder Urin und Kot ab - und viele Besitzer wünschen sich, die Hinterlassenschaften ihrer Mümmelmänner würden direkt in der dafür vorgesehenen Toilettenbox landen. Doch ist das überhaupt möglich? Die gute Nachricht lautet: Mit der richtigen Vorbereitung und kaninchengerechtem Training können die meisten Langohren stubenrein werden.
Am leichtesten lernen Jungtiere, einen Kaninchentoilette zu benutzen. Ab einem Alter von etwas drei Monaten kannst du mit dem Toilettentraining beginnen. Aber auch ältere Kaninchen können noch stubenrein werden. Doch bei Senioren dauert es unter Umständen etwas länger, bis sie begriffen haben, was ihr Halter von ihnen möchte.
Um deine Kaninchen zur Stubenreinheit zu erziehen, solltest du mehrere Plastikwannen aufstellen, in denen sich deine Hoppler erleichtern dürfen. Dafür eignen sich spezielle Kleintiertoiletten, aber auch andere Kunststoffboxen. Diese sollten gross genug sein, dass die Kaninchen darin bequem Platz haben.
Der Wannenrand muss so niedrig sein, dass die Tiere mühelos hineinhüpfen können.
Lieblingsstellen finden
Befüllt werden die Toilettenboxen mit weichen, saugfähigen Pellets aus Stroh oder Mais. Damit es deine Mümmelmänner beim Toilettengang so komfortabel wie möglich haben, gebe noch etwas Stroh oder Heu über die Einstreu.
Aufgestellt werden die Wannen dort, wo sich die Kaninchen bevorzugt erleichtern, also beispielsweise in der Zimmerecke oder an einem anderen ruhigen Standort.
Gut zu wissen: Auch in der freien Natur sichen die Tiere in der Regel wenige feste Plätze auf, an denen sie ihr Geschäft erledigen. Mache dir dieses Verhalten zunutze und biete an den bisherigen Lieblingsstellen grosse, mit Pellets befüllte Plastikboxen an.
Um deine Langohren an ihre neue Toilette zu gewöhnen, gebe etwas benutzte Einstreu hinein. Auch ein paar Köttel sowie ein uringetränktes Küchenpapier im vorbereiteten Klo können die Tiere in die richtige Richtung lenken. Achtung: Zu verdreckt darf die Kaninchentoilette allerdings nicht sein, sonst wird sie wahrscheinlich von den reinlichen Tieren nicht akzeptiert. Da Kaninchen vermehrt dort Kot und Urin absetzen, wo sie fressen, empfiehlt es sich, eine Heuraufe über die Toilettenbox anzubringen.
Das Toilettentraining
Wie gehst du nun am besten vor, wenn du deine Kaninchen zur Stubenreinheit erziehen willst? Wenn du bemerkst, dass sich eines deiner Langohren erleichtern möchte, setze es behutsam in die vorbereitete Toilettenwanne. Setzt es dort Urin / Kot ab, lobe es mit sanfter Stimme. Belohne den erfolgreichen Toilettengang sofort mit einem begehrten Leckerli, wie zum Beispiel einer Erbsenflocke. Sollte es nicht auf Anhieb klappen, darfst du das Tier auf gar keinen Fall beschimpfen oder gar bestrafen. Damit kommst du in der Kaninchenerziehung nicht weiter und bewirkst womöglich das Gegenteil - nämlich, dass dein Tier die Toilette mit etwas Negativem verknüpft und fortan meidet.
Bleibe stattdessen geduldig und versuche weiter, dein Kaninchen im richtigen Moment auf die Toilette zu setzen. Auf diese Weise lernen die meisten Tiere früher oder später, ihre Kaninchentoilette zu benutzen. Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Sollte es mit der Stubenreinheit so gar nicht klappen, kann dies mehrere Gründe haben. Beispielsweise markieren unkastrierte Rammler ihr Revier - sie werden oft erst nach der Kastration stubenrein. Aber auch Konflikte innerhalb des Rudels sowie verschiedene Krankheiten wie Durchfall, Blasenentzündung und Arthrose können dazu führen, dass Kaninchen danebenmachen. Im Zweifelsfall solltest du unsaubere Mümmelmänner vom Tierarzt durchchecken lassen.
