Lange Zeit wurden in der Haustierhaltung Nager und Kleintiere mehr oder weniger in einem Topf geworfen - manchmal sogar wortwörtlich: Das Zusammenwürfeln etwa von Meerschweinchen und Kaninchen war ziemlich üblich. Inzwischen weiss man, dass Degus, Rattem, Hamster, Chinchillas und Co. natürlich individuelle Arten mit ihren eigenen Bedürfnissen sind.
Geht es aber darum, wie sie wohnen wollen, dann kristallisieren sich einige gemeinsame Grundprinzipien heraus.
Bei einem "Schöner Wohnen"-Fragebogen würden Nager und Kleintiere wahrscheinlich angeben:
1. Ich will mich jederzeit zurückziehen können
Kleine Tiere sind in der Natur stets auf der Hut. Schliesslich eignen sie sich für viele grössere als Nahrung. Daher liegt ihnen das Bedürfnis nach Schutz in den Genen. Sie alle - Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Degu, Ratte, Maus, Chinchilla - brauchen Häuser, Höhlen oder Röhren, in die sie sich zurückziehen können. Viele von ihnen nutzen diese geschützten Orte auch zum Schlafen.
2. Ich brauche Platz
Ein absolutes No-Go sind winzige Käfige. Alle Tiere, und seien sie noch so klein, brauchen genügend Platz. Natürlich kommt es hier dann stark darauf an, ob sie in der Gruppe (wie zum Beispiel Meerschweinchen) oder alleine (wie zum Beispiel Hamster) leben. Hier berechnet man einen Mindestplatz pro Tier - du solltest dich darüber auf jeden Fall schlaumachen, bevor du dich für eine bestimmte Art entscheidest.
3. Ich wünsche mir Freiraum
Mit Freiraum ist hier nicht das Gleiche gemeint wie mit "Platz" in Punkt 2. Mit Freiraum ist der Raum für artgerechte Bewegung gemeint. Bei Kaninchen ist das zum Beispiel das Buddeln - sie benötigen eine Einstreu, die dafür tief genug ist. Bei Ratten ist es das Klettern - der geräumige Käfig sollte aus ausreichend Höhe bieten.
Ein wenig Freiheit und Abenteuer lieben die fidelen Meerschweinchen. Am wichtigsten ist dabei die Sicherheit. Wenn du einen Bereich im Garten oder der Wohnung für den Freilauf abgrenzen willst, dann verwende am besten im Handel erhältliche und flexibel kombinierbare Gitterelemente. Wenn du dir den Luxus leisten kannst, ein eigenes Meerschweinchen-Zimmer einzurichten, gelten folgende Regeln: Es dürfen keine Kabel oder Steckdosen zugänglich sein, keine giftigen Zimmerpflanzen und keine zerbrechliche Deko. Innerhalb des für den Freilauf vorgesehenen Bereichs kannst du Höhlen, Kartons etc. platzieren, um den Meerschweinchen etwas zum Entdecken zu bieten.
Auch hier gilt: Erkundige dich vorab, welches Bedürfnis das Tier hat, das du gerne halten würdest.
4. Ich brauche genügend Beschäftigung
Kleine Tiere haben noch etwas anderes gemeinsam: Sie werden gerne unterschätzt. Aber nur, weil ein Tier klein ist, ist es keineswegs dumm oder hat wenig Ansprüche. Ganz im Gegenteil! Ratten und Mäuse beispielsweise sind sehr intelligent und auch Hamster lieben Abwechslung. Es muss nicht unbedingt gekauftes Jouets sein, es gibt auch tolle DIY-Ideen. Und manchmal reicht auch eine natürliche Einstreu zum Buddeln oder ein Ast zum Klettern und Balancieren.
5. Ich liebe Sauberkeit
Alle Kleintiere und Nager mögen es sauber. Schöner wohnen bedeutet für sie also auch: sauber wohnen. Regelmässiges Austauschen von Einstreu oder Sandbad und saubere Schüsselchen und Wasserflaschen sollten selbstverständlich sein. Auch der Boden der Voliere, des Geheges, des Terrariums oder Käfig muss immer wieder geschrubbt werden, am besten aber nur mit heissem Wasser. Solltest du Reinigungsmittel verwenden, muss es mild und ungiftig sein.
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