Revierkämpfe finden nicht nur im Garten und auf der Strasse statt. Ob Hund oder Katze - ein bereits vorhandener Vierbeiner wird erst mal alles andere als begeistert sein von der Idee, sein Zuhause teilen zu müssen.
Wenn du dich aber nun entschlossen hast ein weiteres Haustier aufzunehmen und deine Katze bekommt einen tierischen Mitbewohner, müssen auch bei Tieren die Fronten geklärt und Grenzen gezogen werden.
Generell gilt: Katzen sind flexibel und anpassungsfähig. Aber sie können eben doch nicht ganz aus ihrer Haut.
Der neue Mitbewohner ist eine andere Katze
Zwei kleine Kätzchen? Gar kein Problem. Bringt man junge Tiere zusammen, werden sie beim Toben und Spielen schnell Freundschaft schliessen und unter sich ausmachen, wer im Zweifelsfall das Sagen hat. Ähnlich sieht es aus, wenn eine neue Katze (besser noch: ein Kätzchen) auf einen erwachsenen Kater trifft. Die sind meist umgänglich, bleiben zwar zuerst auf etwas auf Distanz, tauen dann aber langsam auf. Erwachsene Kätzinnen hingegen werden dem Neuankömmling zuerst einmal zeigen, wer zu Hause den Ton angibt. Man sollte die Treffen also besser im Auge behalten. Zudem brauchen die “alten” Kätzinnen besonders viel Aufmerksamkeit, damit sie sich nicht vernachlässigt fühlen.
Kleintiere oder Vögel ziehen ein
“Wie nett von den Menschen, dass sie sogar das Futter dort drüben im Käfig füttern, damit es schön dick und träge wird. Aber wann wird die Maus denn nun endlich freigelassen und die Jagdsaison eröffnet?” - so oder so ähnlich wird deine Katze darüber denken, wenn Kleintiere oder Vögel bei dir einziehen!
Vor allem kleine Nagetiere sind in den Augen einer Katze instinktiv eher Beute als Spielgefährte oder Mitbewohner. Den Wellensittich zu erwischen wäre ebenfalls keine grosse Kunst.
Apropos: Lasse dich nicht täuschen, falls deine Katze den Käfig am dritten Tag scheinbar links liegen lässt. Gespieltes Desinteresse kann durchaus Teil einer langfristigen Jagdstrategie sein. Man denke nur an die wunderbare Comicfilmchen mit Sylvester und dem kleinen gelben Tweety.
Eine Wohngemeinschaft mit Fische oder Reptilien
“So ein Angelausflug wäre genau das Richtige nach einem harten Tag auf der Couch. Wie gut, dass das Goldfischglas so prominent auf dem Beistelltisch im Wohnzimmer steht. Ob nun zwei oder drei Fischlein darin schwimmen - wer merkt da schon den Unterschied?”
Um solche und ähnliche Gedankengänge zu vermeiden, empfiehlt es sich, Aquarien und Terrarien abzudecken und dadurch für Sicht- und Angelschutz zu sorgen. Denn selbst die wohlerzogenste Katze kann ihre Instinkte und ihren Jagdtrieb nicht auf Knopfdruck ausschalten. Daher: Wehret den Angelausflugs-Anfängen.
Der bellende Neuzugang
Es könnte alles so einfach sein, wenn man der Sprache des anderen mächtig wäre. Stattdessen kommt es mit dem bellenden Neuzugang immer wieder zu Missverständnissen.
Da stehen sie sich nun gegenüber: der Hund und die Katze. Bei beiden zuckt der Schwanz von links nach rechts. Doch was dem einen Freud, ist dem anderen Nervosität. Auch wenn sich die Geste ähnelt, sagt das Hin und Her des Schwanzes bei Hund und Katze völlig Unterschiedliches aus.
Wenn es um die Gestik geht, könnten Katze und Hund nicht schließlich kaum gegensätzlicher sein. Dass sie generell nicht miteinander auskommen, ist zwar definitiv ein Irrtum. Aber entweder haben sie schon schlechte Erfahrungen mit der anderen Art gemacht oder mit Verständigungsschwierigkeiten zu kämpfen. Was heisst: Sie sprechen unterschiedliche Körpersprachen.
Trifft die Katze das erste Mal auf den neuen Hund, sollte dieser auf jeden Fall angeleint sein. In den ersten Tagen ist vorsichtiges Beschnuppern angesagt - immer unter Beobachtung. Warum? Ein langsames Blinzeln der Hundeaugen ist für die Katze zum Beispiel ein echtes Zeichen der Zuneigung. Der Hund hingegen kann ihr vermeintlichen Starren schon mal als Drohung verstehen. In der Kennenlernphase ist also Vorsicht geboten.