Familienalltag mit Hund - Gut geplant ist halb gewonnen!

Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten. Und auch bei der Sozialisierung und Erziehung deines Welpen gilt: Übung macht den Meister. Das geht nicht nur dir so, sondern anderen auch.

Wie sieht mein Alltag aus?

Du managt deine Familie, möglicherweise zusätzlich zu deinen Job, siehst nach der älteren Nachbarin nebenan. Ich brauche dir nicht erst zu sagen, dass Planung wichtig ist, um den Überblick zu be- und keine bösen Überraschungen zu erhalten. Um allen gerecht zu werden ist es einfach ratsam, sich vorher mit den Gegebenheiten auseinander zu setzen und klare Prioritäten zu benennen.

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 Ich will dir keine privaten Geheimnisse entlocken. Es geht mir darum, dass du dich am besten schon jetzt überlegst, wie du deinen Welpen und später deinen erwachsenen Hund in den Alltag einbinden kannst. So kannst du Erziehungswege abkürzen. Oftmals können wir den Hundespaziergang mit dem Weg zum Kindergarten verbinden. Wenn wir ohnehin mit dem (erwachsenen) Hund rausgehen, können wir auch gleich unsere Laufsachen anziehen. Wenn wir die Kinder zum Sport oder zum Musikunterricht bringen, haben wir vielleicht keine Zeit mehr, nach Hause zu fahren, um den Hund zwischendurch rauszulassen, bevor wir selbst ins Fitnessstudio und zum Einkaufen wollen. Da bietet es sich an, den Hund einfach gleich mit ins Auto zu nehmen. Neben der Musikschule ist vielleicht ein toller Park, in dem wir spazieren gehen könnten.

Fest steht, du hast ein neues Familienmitgleid, das, wie vielleicht aktuell deine Kinder, von dir abhängig ist. Deine Kinder werden erwachsen und flügge. Dein Hund bleibt stets in einem Abhängigkeitsverhältnis.

.... und mit Hund?

Da du dich für einen Welpen entschieden hast, wird es dir zu Beginn vorkommen als hättest du plötzlich ein weiteres Kind. Dein Welpe benötigt ständige Aufmerksamkeit. Er findet alles sehr interessant ... und findet zielsicher deine teuersten Schuhe zum Spielen oder aber das Lieblingsspielzeug deiner Kinder, um selbige mit viel Spass kaputt zu machen.

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Du wirst also vielleicht das Gefühl haben, etwas abgehetzt hinter allen her rennen zu müssen  - und bist trotzdem oft zu spät dran. Es kommt definitiv der Moment, in dem dir eine Hand fehlt, weil du beide für deine Kinder benötigst. Deinen Welpen hast du aber auch dabei ...
Du wirst dich auch mit der Enttäuschung deiner Kinder auseinandersetzen müssen. Kinder können nicht wissen, dass eine Welpe viel schläft, schnell überfordert ist und noch nicht weiss, dass er nicht in Hände schnappen darf. Deine Kinder stellen sich vermutlich vor, dass sie non-stop mit dem Welpen spielen können und dieser stets gut gelaunt ist - ein Kuscheltier in echt eben. Aber du wirst alle diese Herausforderungen meistern und deine Kinder werden verstehen lernen. Vertraue dir auf deine Fähigkeiten. Du schaukelst bereits Haushalt, Job und Kinder. Dein neues Familienmitglied wird sich genauso nahtlos in deinen Alltag einfügen.

Plane deinen Alltag dahingehend um, dass du in kurzen Episoden und vorausschauend denkst. 
Stelle beispielsweise deine Schuhe am Eingang bereit, um den Welpen rasch vor die Tür bringen zu können. Kaufe Küchenpapier und Reiniger auf Vorrat. Übe dich in Meditation, falls dein Welpe einen Schreianfall bekommt - ganz wie bei deinen Kindern. Wenn ich die Wäsche mache, nehme ich den kleinen Welpen mi? Gibt es eine weitere Person, die in dieser Zeit auf ihn aufpassen kann?
Ansonsten ist es ratsam, erst einen Moment mit ihm rauszugehen, damit er müde wird. Anschliessend bringst du ihn auf seinen Platz. Während er dort "safe" seine Sinneseindrücke im Schlaf verarbeiten kann, hast du die Möglichkeit, dich um die Wäscheberge zu kümmern (als ein Beispiel von vielen im Haushalt).
Ist der Weg zur KiTa zu Fuss noch zu weit für das tapsige Kerlchen, dann lasse ihn ebenfalls besser zu Hause (insbesondere, wenn du beide Hände für deine Kinder benötigst) oder aber du hast die Möglichkeit, ihn einen Teil der Strecke zu tragen.

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Generell ist es sinnvoll, sich ein paar Tage Urlaub zu nehmen, wenn der Welpe eeinzieht. Also möglichst nicht den Welpen am Sonntagnachmittag beim Züchter abholen und alle gehen Montag früh aus dem Haus. Gibt euch die Möglichkeit, sich alle in Ruhe aneinander gewöhnen zu können. Für die Gassirunden kannst du dir super eine Faustregel merken: Pro Lebensmonat kannst du fünf Minuten mit deinem Welpen am Stück unterwegs sein. Dann benötigt er eine Pause. Mit Ausnahmen ist wie immer zu rechnen.

Was will der Welpe von uns?

Manchmal lohnt sich ein Perspektivenwechsel: Eine gute Aufzucht kann vielerlei Definitionen haben. Und wir Menschen meinen es in aller Regel auch stets gut. Ein Gutmensch vollbringt jedoch nicht immer gute Taten, nur weil er es gut gemeint hat. Wichtig ist, sich anzusehen, was dein Welpe unter einer guten Aufzucht versteht. Denn dein neues Familienmitglied ist ein Hund - und eben kein Mensch. Aus diesem Grund dürfen wir ihn nicht vermenschlichen, sondern sollten ihn als das respektieren was er ist: Ein grossartiges Wesen namens Canis Lupus Familiaris.

  • Eine gute Aufzucht aus Sicht des Welpen schaut oft im ersten Moment anders aus als wir das vermuten würden. Unser Welpe sucht in erster Instanz die Geborgenheit seiner früheren Wurffamilie. Diese Geborgenheit wurde definiert durch feste Regeln, feste Uhrzeiten und feste Bezugspersonen.
  • Eine gute Aufzucht aus Sicht des Welpen sieht ausserdem genügend Ruhe vor. Dieses kleine Wesen muss so wahnsinnig viele Eerlebnisse verarbeiten. Schmetterlinge, Barbiepuppen, Highheels, Tante Erna, den Nachbarshund, die Spülmaschine - all das ist ja gänzlich neu - und sehr aufregend. Damit sich unser Welpe alles gut merken und miteinander verknüpfen kann, braucht sein Gehirn viel Schlaf.

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  • Eine gute Aufzucht aus Sicht des Welpen sieht zudem einen Menschen vor, der ihm Geborgenheit schenkt (sprich: auch körperliche Nähe) und die Welt geduldig erklärt.
  • Eine gute Aufzucht aus Sicht des Welpen sieht auch artgerechtes Futter vor. Teuer muss nicht automatisch gut sein, aber billig ist eben auch in der Regel "billig". Lasse dich von einem Ernährungsberater bzw. deinem Züchter beraten. Ein gutes Futter bedeutet, dass dein Welpe gesund aufwächst. Ein Hund mit starken Knochen und ausgebildeter Muskulatur neigt weniger zu Verletzungen und Krankheiten.

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