Katzen sind Katzen und keine Menschen auf vier Beinen. Daher scheint manche Verhaltensweise uns komisch. Aber was ist wirklich nicht mehr normal?
Normales Putzverhalten?
Völlig zu Unrecht bezeichnen wir ein hastiges Wasser-ins-Gesicht-Klatschen als Katzenwäsche. Denn wenn sich Katzen putzen, ist das an Gründlichkeit kaum zu überbieten. Was aber tun, wenn der Vierbeiner seit Stunden erst in seinem Korb sitzt, dann auf dem Wohnzimmerteppich und anschliessend in der Küche - noch dazu genau immer an der Stelle, an die man gerade selbst hin müsste -, und sich putzt. Ausgiebigst! Dermassen eifrig, dass er schon ganze Haarbüschel in der Wohnung verteilt. Spätestens wenn Deine Katze die ersten kahlen Stellen hat un der Staubsaugerbeutel vor lauter Fell zu platzen droht, solltest Du dann doch einen Tierarzt aufsuchen, um möglichen Ursachen auf den Grund zu kommen. Denn normal ist das nicht.
Übermässiges Putzen und der damit einhergehende Haarausfall, die sogenannte Psychogene Leck-Alopezie, sind allerdings nur ein Beispiel für kätzische Verhaltensstörungen.
Nicht mehr normales Verhalten
Echte Verhaltensstörungen wohl gemerkt, nicht etwa vom Menschen unerwünschte, für die Katze aber ganz normale Verhaltensweisen, können sich in unterschiedlichster Art und Weise äussern. Beispielsweise dadurch, dass der Vierbeiner extrem introvertiert ist und sich rund um die Uhr zurückzieht. Auch Unsauberkeit oder ständiges Zerkratzen von Möbelstücken können Anzeichen dafür sein, dass irgendetwas nicht stimmt.
Und wenn Du das Gefühl haben solltest, Deine Katze hätte einen Sprung in der Schüssel, weil sie ein und dieselbe Bewegung immer und immer wieder wiederholt, solltest Du ebenfalls ärztlichen Rat suchen. Zwanghaftes Verhalten gibt es nämlich nicht nur bei Zweibeinern. Dasselbe gilt für selbstverletzendes Verhalten.
Ab wann wird es ernst
Manchmal handelt es sich zum Glück lediglich um eine vorübergehende "Störung". Wenn beispielsweise vor fünf Tagen Dein Hund gestorben ist, der auch für die Katze ein treuer Spielgefährte war, und diese sich seit seitdem unter dem Sofa, dem Schrank oder dem Bett verkriecht, dann trauert sie ganz offensichtlich.
Das ist normal, darf aber nicht zu lange andauern. Spätestens nach zwei Wochen sollte sich die Katze gefangen haben und frohen Mutes wieder Papierkugeln oder Mäusen hinterherjagen.
Weil Verhaltensstörungen auch körperliche Ursachen haben können, ist es im Zweifelsfall mehr als ratsam, frühzeitig einen Tierarzt zu kontaktieren. Es genügt allerdings, erst mal anzurufen. Ein Gespräch mit dem Experten bringt oft Rat und Du ersparst Deiner Katze den Reisestress.
Eins noch: Solltest Du den Verdacht hegen, das Tier müsse zwanghaft schlafen, kannst Du unbesorgt sein. Deine Katze ist einfach nur faul.
UNSAUBERKEIT: Wenn statt der Toilette das Wohnzimmer oder die Küche aufgesucht wird, kann dies auf eine Verhaltensstörung hinweisen.
ZWANGHAFTE BEWEGUNGEN: Hierzu zählt nicht, dass sich die Katze acht- statt siebenmal am Kopf gekratzt hat. Beobachte Auffälligkeiten!
STÄNDIGES ZURÜCKZIEHEN: Versteckspielen gut und recht, bekommst Du Deine Katze aber kaum noch zu Gesicht, stimmt irgendetwas nicht.
ZWANGHAFTES PUTZEN: Führt dieses zum Haarausfall, übertreibt es die Katze mit der Hygiene.
ZWANGHAFTES SCHLAFEN: Gibt es übrigens nicht. Das ist schlichtweg Faulheit!
ZUM TIERARZT: Wenn Du keine Erklärung für die Ursachen hast, wende Dich an einen Tierarzt.