Beheimatet sind die zu den Nagern gehörenden Chinchillas in Südamerika, in den Andenstaaten Argentinien, Bolivien, Chile und Peru. Man unterscheidet Kurzschwanz- und Langschwanz-Chinchillas. Letztere stammen hauptsächlich aus Chile. Dort leben sie bis zu 4.000 m Höhe, weit über der Baumgrenze. Der natürliche Lebensraum ist kühl und trocken. Zwischen Tag und Nacht schwankt die Temperatur zum Teil beachtlich. Pflanzen, die in der Region nur spärlich wachsen, sind entsprechend nährstoffarm. Der Organismus der Chinchillas hat sich dem Klima und der mageren Nahrung angepasst. Chinchillas fressen Gräser, Blätter und Rinde sowie Wurzeln und Früchte. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten und Höhlen. Sobald die Dämmerung anbricht, beginnen sie mit der Futtersuche. Der Bestand an wild lebenden Chinchillas wäre beinahe ausgerottet worden, da sie wegen ihrer Pelze lange Zeit gejagt wurden. Inzwischen ist der Handel mit wild lebenden Chinchillas verboten. Leider sind die Pelze noch immer begehrt, sodass Chinchillas inzwischen auf Pelzfarmen gezüchtet werden, auf denen sie wenig artgerecht gehalten werden.
Geeignete Unterbringung für Chinchillas
Chinchillas sind hochsoziale Tiere, die in Freiheit in großen Gruppen zusammenleben. Deshalb sollten sie mindestens zu zweit, besser noch in Gruppen gehalten werden.
Bestmöglich eignet sich ein Paar: ein Weibchen mit einem kastrierten Männchen. Aber auch gleichgeschlechtliche Gruppen sind möglich. Damit es zu keinen Ausgrenzungen kommt, empfiehlt sich eine gerade Anzahl an Tieren.
Chinchillas brauchen viel Bewegung. Idealerweise hält man sie in einem eigenen für sie eingerichteten Zimmer. Ist das nicht möglich, sollte eine Gehege mindestens 2 x 2 x 2 m groß sein und in einem zugluftgeschützten Bereich aufgestellt werden.
Aufgrund der Nachtaktivität sind Kinder- und Schlafzimmer keine geeigneten Räume.
Chinchillas können schreckhaft auf laute Geräusche reagieren, weshalb auch ein stark frequentiertes Wohnzimmer mit TV-Gerät kein geeigneter Ort ist. Überheizte Räume sind ebenfalls un geeignet. Die Temperatur des Zimmers sollte 15 - 20 °C betragen. Der Standort sollte hell, jedoch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Passende Einrichtung
In gut ausgestatteten Zoofachmärkten gibt es zahlreiche Gegenstände zum Einrichten des Chinchilla-Heimes. Hanfstreu, Leinenstreu, Maisstreu oder Holzeinstreu eignen sich als Bodenbelag. Ansonsten sollte das Zuhause der kleinen Herzensbrecher möglichst dreidimensional eingerichtet sein, denn Chinchillas springen gerne.
Sitzbretter auf unterschiedlicher Höhe, auch schräg angebracht, sowie dicke und beweglicheÄste bieten sich zum Klettern und Nagen an. Mehrere Schlafhöhlen, Hütten und Nester, Futter- und Wassernapf gehören ebenfalls zur Grundausstattung - ebenso wie ein Sandbad. Das Baden im Sand dient der Fellpflege und Entspannung. Vogelsand ist hierbei nicht geeignet, da er zu scharfkantig ist und zudem oft für Chinchillas schädliches Anis enthält.
Chinchilla Ernährung
Chinchillas sind reine Pflanzenfresser. Das Grundfutter besteht aus Heu, was immer ausreichend zur Verfügung stehen sollte. Es kann in Heuraufen gefüllt oder in Röhren gesteckt werden, was zusätzliche Beschäftigung bietet.
Grünzeug ergänzt die Nahrung. Als Kräuter eignen sich Löwenzahn, Brennnessel, Pfefferminze oder Klee, am besten in getrockneter Form. Im Handel gibt es spezielle Futtermischungen für Chinchillas.
Anschaffung der Tiere
Chinchillas können über 20 Jahre alt werden. Man erhält sie in Zoofachgeschäften, bei privaten Züchtern und zuweilen auch im Tierheim.
Beim Erwerb sollte die Gesundheit überprüft werden. Gesunde Tiere sind aufmerksam und neugierig, bewegen sich sich schnell, zeigen eine gute Reaktion, haben klare Augen, ein luftiges, weiches Fell, keine verklebten Analregionen und keine weissen Flecken auf den Zähnen.
Steckbrief CHINCHILLAS
- Ordnung: Nagetiere
- Heimat: Südamerika
- Lebenserwartung: 15 - 22 Jahre
- Grösse: 22 - 32 cm plus Schwanz
- Gewicht: 400 - 800 g
- Farben: grau, weiss, beige, schwarz, zweifarbige und dreifarbige Schecken
- Verhalten: gesellig, dämmerungs- und nachtaktiv
- Geschlechtsreife: mit 4 - 6 Monaten
- Besonderheiten: können bei Gefahr ihr Fell abwerfen