2 Hunde - doppeltes Glück?

Ein Hund macht glücklich. Und wenn Platz genug da ist, wird auch ein zweiter satt. Die Doppelhundehaltung liegt voll im Trend. Doch vor einer Entscheidung sind ein paar Überlegungen fällig.

Zwei auf einen Streich?

Beim Anblick entzückender Welpen ist die Versuchung gross, gleich zwei Welpen ein Zuhause zu schenken. Den Gedanken, dass dann "alles in einem Abwasch" geht, kannst du allerdings vergessen. Es ist schwieriger zwei Junghunde zu erziehen, denn du kannst dich immer nur auf einen konzentrieren. Nur wenn du schon grosse Hundeerfahrung hast und dich ein weiteres Familienmitglied um Eingewöhnung und Erziehung kümmern kann, können beide Tiere zu Familienbegleitern werden.

Welpen

Gleicher Typ, ähnliche Grösse?

Es ist leichter mit zwei Hunden einer Rasse, zwei etwa gleichgrossen oder zwei Tieren eines Typs umzugehen als mit einem Paar, das gegensätzlich ist. 
Ein rennbegeisterter Windhund und ein souveräner Herdenschützer haben unterschiedliche Bedürfnisse. Die Ansprüche von Husky und Chihuahua kannst du ebenfalls nicht gleichzeitig befriedigen, einer muss zurückstecken. Zwei gleichartige Hunde zeigen oft gleiche Verhaltensmuster, neigen aber auch zu Konkurrenzkämpfen.

Rüde zu Rüde oder nicht?

Lieber zwei Weibchen, zwei Rüden oder ein gemischtes Paar? Bei kastrierten Tieren spielt das nur eine untergeordnete Rolle und du kannst deiner Vorliebe folgen. Zwei intakte Rüden neigen zu Kommentkämpfen, die auch laut sein können, bei denen aber meistens nur deine Nerven leiden. 
Intakte Hündinnen dagegen sind vor und während der Hitze dauergereizt und das kann, wenn du nichts dagegen unternimmst, zu einer ewigen Feindschaft führen.
Bei einem Paar herrscht meistens Harmonie. Wer nicht züchten will, hat zweimal im Jahr das Problem, dass er Rüde und Hündin trennen muss. Und: Rüden, die mit einer Hündin leben, neigen dazu, sich als Beschützer aufzuspielen und andere Rüden zu verjagen.

Two_white_dogsJedem Tierchen sein Pläsierchen

Biete von Anfang an, also wenn der Zweithund einzieht, das Futter in getrennten Näpfen an, damit nicht der Schnellere dem Bedächtigen in die Quere kommt. Liegeplätze und Körbchen sollten beiden Hunden die Chance geben, sich zurückzuziehen und getrennt vom anderen zu schlummern, sich zu putzen oder zu schlafen. Wenn beide sich in ein Bett quetschen, ist das in Ordnung. Aber sie sollten nicht gezwungen werden.

Respekt vor der Hierarchie

Eine Rangordnung stellt sich bei jedem noch so kleinen Hunderudel ein. Und sie kann sich im Lauf des Zusammenlebens immer wieder ändern. Gefragt ist deine Beobachtungsgabe. Du musst erkennen, wer das Sagen hat, und dich danach richten. Begrüsse zuerst den "Boss", der auch der Erste ist, der gefüttert und gestreichelt wird. Wenn sich die Hierarchie ändert, solltest du auch reagieren.

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Jungen Blut zum Senior?

Tatsächlich blühen viele ältere Hunde auf, wenn sie einen Welpen als Gesellschaft bekommen. Sie übernehmen einen Teil der Erziehung, geben dem Jungtier Sicherheit und Orientierung und lassen sich zum Spielen animieren. Je grösser aber der Altersunterschied, desto wahrscheinlicher leider der Oldie unter Stress und fühlt sich zurückgesetzt. Zwei bis vier Jahre Altersunterschied sind ideal: Dann hat der Ältere bereits Manieren und kann den Lehrer spielen. Er ist auch noch robust und fit genug, um mitzuhalten, wenn der Neue Lust auf ein Kräftemessen hat.

Hoher Zeitaufwand

Einiges kannst du synchron erledigen: Beide Hunde werden gleichzeitig gefüttert, drehe mit ihnen die grosse Runde, es geht gemeinsam zum Tierarzt. Aber sowohl Erst- als auch Zweithund brauchen Zeit mit dir allein. Fürs Training, die Erziehung, den Sport, für Kuscheleinheiten und Fellpflege. Beide müssen lernen, alleine zu bleiben, wenn du mit dem anderen arbeitest.
Doch jede Mühe, die du investierst, lohnt sich. Weil die zwei dann wirklich doppeltes Glück für dich bedeuten.

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