Ein langes, gesundes Leben für den geliebten Vierbeiner: Das wünschen sich wohl alle Haustierbesitzer. Wir als Dosenöffner und Rudelführer hoffen, dass unsere Fellnasen. möglichst lange an unsere Seite sind und von Krankheiten verschont bleiben. Tatsächlich haben wir es selbst in der Hand, wie sich der Gesundheitszustand unserer Haustiere entwickelt - zumindest ein Stück weit. Denn Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Wellensittiche befinden sich in unserer Obhut. Unsere tierischen Mitbewohner sind darauf angewiesen, dass wir uns gut um sie kümmern und sie mit allem versorgen, was sie für ein artgerechtes Leben brauchen. Dazu gehört auch die Gesundheitsvorsorge, inklusive regelmässiger Impfungen und Check-ups beim Tierarzt.
Verantwortungsbewusste Tierhalter kennen ihre Schützlinge genau. Sie beobachten ihre Lieblinge und registrieren jede Veränderung im Verhalten und im Aussehen des Tieres. Zieht sich das Meerschweinchen auffallend von seinen Artgenossen zurück? Verweigert die Katze ihr Futter? Hat der Hund eine kahle Stelle im Fell? All dies sind gute Gründe, umgehend den Tierarzt deines Vertrauens aufzusuchen. Denn für vierbeinige Patienten gilt dasselbe wie für zweibeinige: Je eher eine Krankheit erkannt und behandelt wird, desto besser. So lässt sich sich eine Verschlimmerung der Symptome verhindern und womöglich eine schwerwiegende Folgeerkrankung vermeiden.
Impfungen schützen
Viele Haustiere sind wahre Meister darin, Schmerzen und andere Leiden zu verbergen. Kein Wunder: In der freien Natur wären kranke Kaninchen und Katzen leichte Beute für Fressfeinde. Aus diesem Grund sollten wir unsere Lieblinge einmal im Jahr für eine routinemässige Gesundheitskontrolle zum Tierarzt bringen. Bei der Vorsorgeuntersuchung überprüft der Tiermediziner den Allgemeinzustand der Fellnase: Er hört Herz und Lunge ab, misst die Körpertemperatur und wirft einen Blick auf Zahnfleisch und Zähne. Bei älteren Hunden und Katzen ist zudem eine Blut- und Urinuntersuchung empfehlenswert, um etwaige Zipperlein der tierischen Senioren möglichst frühzeitig zu entdecken.
Zu einer umfassenden Gesundheitsvorsorge gehören natürlich auch die verschiedenen Schutzimpfungen. Einige schwere, teils tödlich verlaufende Infektionskrankheiten wie Kaninchenpest und Staupe lassen sich durch einen kleinen Piks verhindern.
Welche weiteren Impfungen für dein Tier ratsam sind, weiss deine Tierärztin, dein Tierarzt. Sie kennen die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinär (StIKoVet.) und auch die Lebensumstände deines Vierbeiner. Ist die Katze ein Freigänger? Leben weitere Tiere im Haushalt?
Diese Faktoren können Einfluss auf die Notwendigkeit von Schutzimpfungen haben.
Schutz vor Parasiten
Eine weitere wichtige Säule in der Gesundheitsvorsorge für Haustiere ist der Schutz vor Parasiten. Plagegeister wie Zecken, Flöhe und Bandwürmer sind nämlich nicht nur lästig - sie können auch schwere Erkrankungen auslösen. So können beispielsweise bei einem Zeckenbiss Vieren übertragen werden, die die Krankheit Borreliose verursachen. Die Folge können chronische Entzündungen der Gelenke sein. Flöhe hingegen können den Gurkenkernbandwurm übertragen. Dabei handelt es sich um einen Darmparasiten, mit dem sich auch Menschen, insbesondere Kinder, infizieren können.
Was also tun? Akuter Parasitenbefall sollte natürlich umgehend behandelt werden, etwa mit einer Wurmkur. Besser noch als Nachsorge ist bekanntlich Vorsorge. Durch eine geeignete Prophylaxe können Hunde und Katzen vor Zecken, Flöhen, Milben und Würmern geschützt werden. Meist kommen Kombi-Präparate zum Einsatz, die als Spot-on-Medikamente auf den Nacken des Tieres gegeben werden. Von dort aus verteilt sich der Wirkstoff auf dem gesamten Körper der Fellnase, ohne dass diese das Mittel wegleckt. Welche Parasitenprophylaxe für deinen Liebling empfehlenswert ist, erfährst du bei deinem Tierarzt. Denn auch beim Schutz vor Zecken und Co. gilt der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Blick in den Napf
Neben der regelmässigen Kontrolle beim Tierarzt und dem Schutz durch Impfungen und Parasitenmittel gibt es einen weiteren Faktor, der Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Haustiere hat - die richtige Ernährung.
Ein Beispiel: Viele Vierbeiner legen nach der Kastration an Gewicht zu, was die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System belastet. Tierärzte raten, die Fütterung an die individuellen Bedürfnisse eines jeden Tieres anzupassen - und vor allem an Übergewicht langsam und artgerecht zu reduzieren. Bei der Auswahl des passenden Futters spielen beispielsweise das Alter, das Aktivitätslevel und etwaige Vorerkrankungen der Fellnase eine wichtige Rolle.
Welches Nass- oder Trockenfutter für den Liebling infrage kommt, kann dir dein Tierarzt sagen. Eventuell wird auch an eine Fachtierarztpraxis verwiesen, die sich auf Ernährungsfragen spezialisiert hat. Genau wie bei uns Menschen ist die Ernährung von Haustieren ein komplexes Thema, bei dem es oft keine pauschalen Lösungen gibt. Was für den einen Vierbeiner gesund ist, bekommt dem anderen womöglich überhaupt nicht. Den Ernährungstrend Barfen, also die Fütterung von Rohfleisch an Hunden und Katzen, sehen viele Tiermediziner kritisch. Denn hier können Tierbesitzer viel falsch machen. Wenn die Mischung aus Fleisch, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen nicht optimal auf die Fellnase abgestimmt ist, drohen Mangelerscheinungen.
Wer die Rohfütterung dennoch ausprobieren möchte, sollte sich umfassend beim Tierarzt beraten und die Ernährungsumstellung tiermedizinisch begleiten lassen.
Sport und Spiel
Nicht vergessen sollten Tierfreunde, dass zu einer artgerechten, krankheitsvorbeugenden Haltung auch genügend Bewegung und Beschäftigung gehören. Hunde wollen geistig und körperlich ausgelastet werden und je nach Rasse zum Beispiel mit Nasenarbeit oder Zughundesport auf Trab gehalten werden.
Katzen, insbesondere Stubentiger in reiner Wohnungshaltung, möchten ihren Jagdtrieb ausleben und beispielsweise kleine Plüschmäuse oder mit Catnip gefüllte Kissen fangen.
Und auch Kaninchen und Meerschweinchen brauchen Abwechslung. Ihr Kleintierheim sollte gut strukturiert sein, etwa mit frischen Zweigen, Blättern und Korkröhren. Der tägliche Freilauf und das Zusammenleben mit Artgenossen ist für diese bewegungsfreudigen, geselligen Tiere Pflicht - ansonsten drohen Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten.
Haustieren ein langes, glückliches Leben zu ermöglichen, ist also gar nicht schwer - wenn wir uns rechtzeitig über ihre individuellen Bedürfnisse informieren und unsere Fellfreunde artgerecht halten.